Warum sich im Berufskontext viele nicht als „Lernende“ outen wollen und mit welchen Methoden Du als Team- oder Abteilungsleiter das ändern kannst!
Vielen Dank an Andrew Martin (aitoff) auf Pixabay für das Bild!
Menschen und Unternehmen müssen sich weiterentwickeln
Die täglichen Herausforderungen im Arbeitsumfeld sind durch die aktuellen VUCA Rahmenbedingungen immens. Um die eigene Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten ist eine stetige Weiterentwicklung nötig. Die General Direktion Bildung & Kultur der Europäischen Kommission brachte bereits 2006 das Dokument „SCHLÜSSELKOMPETENZEN FÜR LEBENSLANGES LERNEN - Ein Europäischer Referenzrahmen“ heraus. Darin werden unter anderem Fremdsprachen-, Computer- und Lernkompetenzen als besonders relevant herausgestellt, aber auch Eigeninitiative und Kulturbewusstsein benannt.
Übersetzt für Unternehmen bedeutet das, dass Weiterentwicklung und Innovation die relevanten Zukunftsfaktoren sind. Das haben viele Organisationen auch erkannt. In der Realität beobachte ich in meiner Tätigkeit als Beraterin jedoch oft, dass keine Lernkultur gelebt wird.
Mit dem 3-Zonen-Modell verstehen, weshalb der Schritt aus der Komfortzone so schwerfällt
Wenige Menschen verlassen ungern ihren eigenen „Experten-Status“, um sich in einem anderen Bereich als „Lernende/r“ zu positionieren. Es bedeutet aus der eigenen Komfortzone heraus zu gehen.
Im Drei-Zonen-Modell, welches aus der Erlebnispädagogik stammt, ist gut dargestellt, weshalb dies so schwerfällt (Quelle: https://karrierebibel.de/3-zonen-modell/) und warum es trotzdem wichtig ist. Wenn wir nämlich immer nur in unserer Komfortzone bleiben, werden wir träge. Doch zu wissen und zu verstehen, dass das Verlassen der "sicheren Zone" zwar momentan unangenehm ist, auf Dauer jedoch Wachstum und Weiterentwicklung ermöglicht, ist ein guter Ansporn dafür, Herausforderungen anzunehmen.
Ein geeignetes Lernumfeld schaffen ist die Basis für organisationale Weiterentwicklung
Um eine Organisation in eine Lernende Organisation zu verwandeln braucht es viel Vertrauen in sich selbst und in die Umwelt. Und es braucht viel Relexion - denn nur durch Reflexion sind wir fähig zu lernen. Sehen Sie hierzu einen kurzen Interview-Ausschnitt mit Dr. Eva Strasser, Change Management Beraterin und Vorstand der Strasser & Strasser Unternehmensberatung AG.
Als Team-/Abteilungsleiter bist Du dafür verantwortlich ein Umfeld zu schaffen, in dem eine Lernkultur gelebt wird.
Konkrete Praxistipps für Dich als Team-/Abteilungsleiter - Persönlichkeitsfragebögen als Grundlage Stärken zu stärken - Das Lebensrad zur Standortbestimmung von Einzelpersonen
Führung bedeutet heute nicht mehr, das Wissen vorzugeben. Führungsaufgabe ist es, das Team dazu zu bringen, sich bestmöglich mit der eigenen Aufgabe auseinanderzusetzen und alle Teammitglieder dazu zu animieren eigenverantwortlich Höchstleistungen zu bringen. Was kannst Du also konkret tun?
Sei ein Rollenvorbild Begib Dich sich selbst aus Deiner Komfortzone und entwickle Dich weiter. Praxistipp: Oute Dich in verschiedenen Gebieten als Anfänger.
Stärke die Stärken Deiner Teammitglieder Unterstütze Deine Teammitglieder dabei, das eigene Potenzial bestmöglich zu entwickeln und Herausforderungen & Wachstums-Chancen anzunehmen. Praxistipp: Dazu eignen sich Persönlichkeitsfragebögen wie z.B. der StrengthsFinder von Gallup oder die kostenfreie Alternative Big Five. Anhand der Ergebnisberichte kannst Du ins Gespräch gehen. Ob Du Einzelgespräche oder ein Teammeeting vorziehst hängt davon ab, wie Du den StatusQuo Deines Teams einschätzst. Ich empfehle, auch den eigenen Ergebnisbericht offenzulegen. Beispiele für Leitfragen im Einzelgespräch: a) Welche Erkenntnisse hast Du selbst aus Deinem Bericht gezogen? b) Welche Stärken siehst Du bestätigt? c) Welcher Stärken warst Du Dir nicht bewusst? d) Wie setzt Du Deine Stärken schon im Team / in Deiner Arbeit ein? e) Wie könntest Du Deine Stärken noch besser einbringen?
Über-/Unterforderung im Team verhindern Achte auf das Energiemanagement Deiner Teammitglieder. Praxistipp: Führe im Einzelgespräch z.B. eine Bestandsaufnahme mit dem „Lebensrad“ durch.
Dein Teammitglied füllt die einzelnen Bereiche wie z.B. "Gesundheit" oder "Fitness" von der Mitte her auf. Ist ein Bereich nur bis zur gelben Linie aufefüllt, deutet dies auf einen momentan problematischen Lebensbereich hin. Ist ein Bereich bis zur grünen oder orangen Linie gefüllt, scheint der Lebensbereich gut zu laufen. Anschließend findest Du im Gespräch heraus, ob ihr/sein Lebensrad „rund läuft“. In welchem Bereich gibt es noch Verbesserungspotenzial? Was will sie/er konkret verändern.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Lass mich gerne wissen, wie Du die Praxistipps umgesetzt hast. Was hat für Dich funktioniert, was nicht? Melden Dich unter contact@transformastery.de!
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